Sechs Windstärken, moderate Wellen mit rund einem Meter Höhe und relativ viel Sonnenschein. Der gestrige Tag war perfekt, um das asymmetrische Directional zu testen.
Erste Eindrücke
Die ersten Schläge waren sehr gewöhnungsbedürftig. Generell benötigt man immer etwas Zeit, um sich an ein neues Surfbrett zu gewöhnen. Und in diesem Fall waren es quasi zwei auf einmal.
Nach einigen Halsen und längeren Fahrten kristallisierten sich die verschiedenen Charaktere der beiden Seiten jedoch doch langsam heraus. Was mich überraschte, war die Tatsache, dass die Unterschiede so deutlich ausgeprägt waren. Verantwortlich dafür ist wahrscheinlich weniger die Tailform und -länge sondern eher die Finnenposition und -anzahl. Die lange Seite mit einer größeren Finne fühlte sich sehr loose an, so dass ich das Tail sogar durch gezielten Druck zum Ausbrechen und Sliden bringen konnte, die kurze Seite mit zwei kleinen Finnen hatte hingegen einen extremen Grip.
Das Carven und Haken schlagen in den kleinen Ostseewellen machte einen Riesenspaß. Auf beiden Seiten. Aber ich beobachtete mich selbst dabei, dass ich immer häufiger versuchte, auf der kurzen Seite zu stehen und dann eher im Switch fuhr und Halsen vermied. Die kurze Seite ist nämlich richtig geil!
Die Parallelogramm-Outline sieht auf den ersten Blick exotisch aus, beim Fahren nimmt man sie jedoch kaum wahr. Das Potential beim Höhelaufen war sehr gut, was wohl auf die relativ parallelen Kanten und die Channels zurückzuführen ist. Es fühlte ähnlich wie mein letztes 5,4er an.
Mit dem sieben Quadratmeter-Kite war ich zeitweise etwas unterpowert, das Asymmetrical war jedoch immer problemlos im Gleiten zu halten. Auch hier profitiert der Shape von seiner breiten Nose, der parallele Outline und der daraus resultierenden, vergleichsweise großen Gleitfläche.
Vorläufiges Fazit
Ich konnte es die letzten Tage kaum erwarten, das neue Board zu fahren. Die Neugierde und die Vorfreude waren riesengroß. Und ich wurde nicht enttäuscht.
Das Board ist ein einziges Experiment. 100% Risiko. Auch viele technische Details waren Premieren für mich. Insofern bin ich sehr zufrieden mit den Ergebnis. Ich habe gestern schon auf dem Wasser nachgedacht, wie ich die gewonnenen Erkenntnisse für Boards nutzen kann.
Ein echtes Highlight ist jedoch der großflächige Standbereich mit Kork. Ich hatte bisher immer Bedenken, dass es vielleicht zu empfindlich wäre und bröselt. Die Zweifel waren völlig unnötig, der Halt auf dem Korkpad ist sehr gut und der Dämpfungskomfort ist konkurrenzlos.
Der gestrige Tag hat mich wieder euphorisiert. Es ist fantastisch, neue Dinge auszuprobieren. Auch wenn immer das Risiko besteht, dass etwas mal nicht funktioniert. Deswegen baue ich Surfbretter!
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