Nachdem sich die Anfragen sich mehren, wie ich die Plugs für das neue Surfbrett hergestellt habe, hier eine kurze Anleitung für das Fräsen einer Befestigung für eine Surfleash. Es ist gar nicht schwer!
Wasserfestes Hartholz als Ausgangsmaterial
Da das Holz einige Belastung aushalten muss, sollte unbedingt ein Hartholz als Ausgangsmaterial gewählt werden. Die Wahl eines wasserfesten Holzes (Mahagoni, Teak) ist dabei natürlich von Vorteil. Andere einheimische Harthölzer (Eiche, Buche) können auch verwendet werden, wenn man für eine entsprechende, wasserdichte Oberflächenversiegelung sorgt.
Ich habe bei meinen Plugs das Holz eines alten Butterfasses aus Mahagoni verwendet. Das Fass war gut abgelagert und stammt aus dem Dorf Fahren in Schleswig-Holstein. Upcycling wie es im Buche steht.
Die Bretter des Fasses mußten nur auf abgerichtet und auf 30 Millimeter Stärke herunter gehobelt werden. Unter der alten, abgeblätterten Farbe kam dann schönes, rötliches schimmerndes Mahagoniholz zum Vorschein.
Notwendiges Werkzeug für das Ausfräsen der Plugs
Für das Ausfräsen der Plugs ist eine stabile Ständerbohrmaschine unverzichtbar. Ohne deren sichere Führung kann man ansonsten das exakte Ausbohren des inneren Kerns nicht realisieren. Ansonsten benötigt man einen sogenannten Zapfenbohrer, um die runden Holzstücke aus dem Brett zu schneiden, und einen Forstnerbohrer, um den Holzkern auszubohren.
Bei meinen Plugs habe ich einen Zapfenbohrer mit 30 Millimetern Durchmesser und einen Forstnerbohrer mit 25 Millimeter Durchmesser verwendet. Die geringe Wandstärke von 2,5 Millimetern ist gering, dadurch dass der Plug jedoch später vollflächig mit dem Holzsurfbrett verleimt wird – und quasi eine Einheit bildet – sollte es ausreichend sein. Für mehr Sicherheit kann man selbstverständlich zur nächstgrößere Zapfenbohrerabstufung mit 35 Millimetern greifen.
In drei Schritten zum Leash-Plug
Nachdem man im ersten Schritt ein rundes Holzstück mit dem Zapfenbohrer ausgeschnitten hat, wir im zweiten Schritt der Kern mit einem Forstnerbohrer ausgebohrt. Um das unhandliche, runde Holzstück auf der Ständerbohrmaschine zu fixieren, sollte man sich ein Brett mit einem Ausschnitt in der entsprechenden Plug-Größe vorbereiten. Das Brett wird anschließend mit Zwingen unter dem Bohrer fixiert. Für die exakte, mittige Positionierung ist mit etwas Fingerspitzengefühl nötig. Ich habe dafür vorab mit der Hand den Forstnerbohrer vorsichtig auf dem runden Holzrohling gedreht bis er nirgendwo mehr überstand – und dann die Zentrierspitze des Forstnerbohrers kurz in das Holz gedrückt.
Die Tiefe der Bohrung stellt man an der Ständerbohrmaschine ein, damit man nicht aus Versehen komplett durch den Holzrohling durch bohrt. Generell reicht es, wenn unten nur noch 2-3 Millimeter Holz stehen bleiben.
Die Metallstange, für die spätere Befestigung der Leash, sollte aus korrosionsfreien Metall bestehen (Edelstahl, verchromter Stahl, eloxiertes Aluminium). Die Löcher für die 3-4 Millimeter starke Metallstrebe wird abschließend bei geringer Drehzahl einfach durch den Holzkörper gebohrt. Abschließend den Metallstift vorsichtig durch die beiden Bohrlöcher klopfen und fertig ist der eigene Leash-Plug.
Surfbretter selbst bauen – bis ins Detail
Wenn man ein Surfbrett selbst baut, wünscht man sich, dass alle Details stimmig sind. Gerade bei einem Surfboard aus Holz ist es schade, wenn man am Ende noch Kunststoff-Plugs mit Epoxy einkleben muss. Plugs aus Holz lassen sich relativ unkompliziert herstellen und sind lassen mit Holzleim problemlos in den Holzkörper einkleben.
Ich hoffe, ich kann mit dieser kleinen Anleitung, den einen oder anderen Selbstbauer ermutigen es selbst mal auszuprobieren.
Werkzeugliste:
- Ständerbohrmaschine
- Forstnerbohrer, 25 mm Durchmesser
- Zapfenbohrer, 30 oder 35 mm Durchmesser
- Holzbohrer, 4 mm Durchmesser
- 2 Zwingen
Materialliste:
- Hartholzbrett (Mahagoni/Teak/Eiche/etc.), ca. 30 mm Stärke
- Metallstange (Edelstahl/eloxiertes Aluminium/verchromter Stahl), 4 mm Durchmesser
- Holzbrett mit runder Bohrung als Fixierhilfe
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