SUP-Reparatur und zweite Testfahrt

SUP Allround Wave

Nachdem die Enttäuschung über das Ende der ersten Testfahrt verdaut war, wurde überlegt, ob man das SUP noch retten könnte. Schnell reifte die Erkenntnis, dass das Board verloren war – aber im Urlaub noch gesurft und getestet werden sollte. Egal wie.

Nach drei Tagen in der prallen Sonne war ein Großteil des Wassers aus dem Board gelaufen und verdunstet. Das Holz im Inneren war natürlich noch durch und durch mit Salzwasser getränkt und würde die Feuchtigkeit auch nie wieder abgeben.

In diesem Zustand wurden die Kanten zweifach mit wasserfestem Klebeband aus dem Sanitärbedarf abgedichtet. Anschließend wurde der vollständige Brettkörper noch einmal mit einer großzügigen Schicht Bioharz überzogen. Großzügig war später auch das Gesamtgewicht des SUPs. Beachtliche 26 Kilogramm brachte es auf die Waage. Kein Spaß, wenn man solch einen Koloss bei Ebbe über den breiten Normandie-Strand bis zum Wasser tragen muss.

Ich legte das SUP zum Trocknen auf den Parkplatz neben das Auto. In der stillen Hoffnung, dass es jemand klauen würde. Als es nach drei Tagen noch dort lag, reparierte ich es. Ein Zeichen? Oder waren die Franzosen einfach schlauer?

Auf dem Wasser war die Mühe dann allerdings schnell vergessen. Das Zusatzgewicht macht sich bei einem Gesamtvolumen von 180 Litern kaum bemerkbar. Erst in der Welle spürte man die Masse. Zuerst die Trägheit, dann die Wucht, wenn das Board von der Welle ergriffen wird. Und wenn man in der Welle abgeworfen wird, heißt es abtauchen und abwarten – um nicht vom Koloss erschlagen zu werden.

Licht und Schatten

Das Fazit nach mehreren Testfahrten auf ruhiger See und in kleiner Welle (bis 1 Meter) ist grundsätzlich positiv. Der Shape hat genauso funktioniert, wie es geplant war. Das SUP war kippstabil und gutmütig, der Geradeauslauf war für eine eher wellenorientierte Bodenkurve sehr gut und die Eignung für kleine Wellen konnte überzeugen.

Die Materialauswahl und Nachteile des Beizens auf die Verbundwirkung zwischen den Bauteilen ist jedoch stark verbesserungsfähig. Der große Zeitaufwand, der für das Furnieren, das Lackieren und Abkleben der Holzteile sowie das Beizen der Deckflächen anfiel, hat sich nicht ausgezahlt. Er hat im Gegenteil sogar erst zum GAU geführt.

Weniger wäre mehr gewesen. Wie so häufig.

2 Antworten zu „SUP-Reparatur und zweite Testfahrt“

  1. Avatar von Andrej Menzi
    Andrej Menzi

    Hallo Tobias
    Ich habe gerade eben mein SUP fertig gebaut und war auf der ersten Testfahrt. Nach der ersten Testfahrt ist mir dann aufgefallen dass ich eine undichte Stelle hätte aber dies auf den Rails wahr es hat mir mein Holz einbisschen gelüpft aber ansonsten ist nichts passiert. Mir ist aber aufgefallen das ich wenn ich auf mein Board drücke das ich es an ein paar Stellen das holz Eindrücken kann, kann das sein dass es das Holz von dem Gerippe gelöst hat. Es geht ziemlich auf dem ganzen Board bis auf die ersten 3 leisten vom Stringer weg. Kann das vielleicht zum Verhängnis werden?
    Lg Andrej Menzi

    1. Avatar von Tobias
      Tobias

      Ich vermute, dass du beim Verleimen des Oberdecks nur mit seitlichen Zwingen gearbeitet hast und die Mitte nicht beschwert hast. Dann kann das passieren. Oder das Oberdecks hat seitlich noch etwas über gestanden, dann sogt die Hebelwirkung dafür, dass sich das Oberdeck wölbt und in der Mitte keine Verleimung zustande kommt.

      Es ist natürlich statisch kritisch, wenn die Konstruktion nicht zusammen hängt und die filigranen Rippen die Lasten nicht verteilen können. Ich hatte auch das einmal, aber nur bei drei Rippen. Das SUP hält bis heute. Aber das mulmige Gefühl fährt immer mit.

      Wenn du das SUP nur für Touren verwendest sollte es aber trotzdem halten, in die Welle würde ich damit aber nicht mehr gehen.

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