Das kleinere SUP sollte für Anfänger geeignet sein, ausreichend Volumen besitzen und erste Versuche in der Welle ermöglichen. Der Ansatz war ein großvolumiger Fish-Shape mit doppelkonkavem Unterwasserschiff und Thruster-Finnenbestückung.
Die Grundform des SUP ist durch die Vorgaben des Volumens und der Länge von drei Metern ziemlich kompakt. Der Bugbereich ist harmonisch breit gerundet und das Heck wird, um die spätere Wellennutzung zu unterstreichen, als gerundetes Fishtail ausgeführt. Der leichte Einschnitt ist bei einem SUP natürlich nur ein reines Gestaltungselement. Die Funktionalität des Fish-Hecks tendiert bei einem Board mit diesen Dimensionen gegen Null.
Durch die allseitig symmetrische Form ist die Volumenverteilung des Wave-SUPs sehr ausgeglichen, so dass der Fahrer absolut mittig steht. Der Gewichtsmittelpunkt des SUP-Boards liegt durch die notwendigen Verstärkungen der drei Finnenkästen jedoch etwas weiter hinten, so dass der Tragegriff nach hinten versetzt werden muss.
Hollow-Wood-SUP mit gebeiztem Lärchenholz-Furnierdeck
Die Rahmenkonstruktion des SUP-Board wurde mit der bewährten Software-Kombination aus Aku Shaper und Hollow Wood Template Maker geplant.
Wie schon beim Kitesurfboard wurden die Kanten in Verbundbauweise ausgeführt, diesmal allerdings in einer Verbundkombination aus abwechselnden Kork- und Furnierschichten. Ausgangspunkt für diese Entscheidung war die Überlegung, dass man Furnierstreifen viel leichter um die gerundeten Außenkanten verkleben und fixieren kann, als die vorher verwendeten, steiferen Streifen aus Pappelsperrholz. Die Überlegung ging auf, die Verbundkanten ließen sich tatsächlich viel leichter herstellen, allerdings erreichen die Kanten nicht die Festigkeit der Pappelsperrholz-Kork-Kombination. Sie lassen sich im unlaminierten Zustand leicht eindrücken und es besteht die begründete Sorge, dass diese Nachgiebigkeit sich später als Nachteil erweisen könnte.
Bei den ersten Boards experimentierte ich mit vielen Materialien und Materialstärken. Man kann viel in Foren und Büchern recherchieren und aus den Erfahrungsberichten anderer lernen. Letztendlich muss man die Rückschläge aber selbst erleben, um die Potentiale zu entdecken.
Ober- und Unterdeck werden zusätzlich im Vakuumsack mit Lärchenholz furniert. Das Furnier soll Druckstellen, die durch das Verleimen der Sperrholzdecks mit Hilfe von Gurtbändern entstanden sind, überdecken und dem Board eine prägnantere Holzoptik verleihen. Das fertig furnierte Board sieht fantastisch aus, legt durch die zusätzliche Holzschicht und die Leimverklebung leider jedoch deutlich an Gewicht zu. Allerdings wird die Gefahr der Dellenbildung bei Stürzen in der Welle stark minimiert. Die dünne Furnierschicht wird anschließend noch dunkelrot gebeizt, damit das Board in der Welle schön leuchtet.
Auf das Furnier folgt ein klassisches Laminat aus Glasfaser-Epoxy-Verbund. Er dichtet das Board ab und schützt die empfindlichen Kanten.
Beim abschließende Gloss-Coat kommt ein neuartiges Bioharz auf Leinölbasis zum Einsatz, welches unter UV-Licht aushärtet und absolut ungiftig ist. Das Aushärten des Harzes ist etwas problematisch. Unter freiem Himmel ist das Aufbringen nahezu unmöglich, da das Harz bereits nach wenigen Minuten anfängt auszuhärten. Die Lösung stellt letztendlich ein Solarium dar, mit dem das SUP in mehreren Abschnitten in der Werkstatt bestrahlt werden kann.
Heavy-Duty-SUP für die Welle
Das fertige Endergebnis kann sich sehen lassen. Bis auf kleinere Schönheitsmängel, wie Schlieren durch verlaufene Holzbeize und einige Luftbläschen im Laminat, ist es gut gelungen. Das Gewicht ist durch die zusätzliche Furnierschicht, die massiven Verbundkanten und großzügigen Harzeinsatzes mit rund 19 Kilogramm etwas höher ausgefallen als gewünscht, aber für ein Hollow-Wood-SUP mit 180 Liter Volumen noch im akzeptablen Bereich.
Aber werden auch die Fahreigenschaften überzeugen?
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