Als Paipo bezeichnet man grundsätzlich die traditionellen, kurzen Surfboards der Hawaiianer. Quasi die Vorgänger der Bodyboards. Sie wurden liegend gesurft, waren meist nur oberkörperlang und hatten manchmal kleine Finnen.
Im Kitesurfing hat sich der Name mittlerweile für eine Boardklasse etabliert, die ein Zwitter aus Alaia und Directional ist. Relativ kurz, mit wenig Rocker und Twinser-Finnensetup.
Als Alaia-Fan stand der Bau eines Paipos schon länger auf meiner Wunschliste. Ein Paipo hat den Vorteil, dass es aufgrund des Rockers nicht so schnell einspitzelt und durch die Finnen mehr Grip bietet. Es ist also ein perfektes Spaßboard für kleine Wellen und wenig Wind.
Klare Linien
Bei der Outline habe mich an modernen Snowboards orientiert. Ich mag die klaren Linienführungen und geraden Abrisskanten. Das Unterwasserschiff ist ganz klassisch im Alaia-Style – eine breiter, flacher Nosebereich mündet in eine breite Konkave, die sich bis zum Tail zieht. Auch wenn man es auf den ersten Blick nicht sofort erkennt, das Board hat einen geringen Rocker. Der Nosebereich ist rund fünf Zentimeter aufgebogen, am Tail hat es eine zwei Zentimeter starke Abrundung, um bei 180°- und 360°-Drehungen nicht sofort einzuspitzeln.
Die Finnenkästen sitzen jeweils auf den außerhalb der Konkave. Bei den Finnen plane eine Form mit viel Flex und relativ wenig Tiefgang. Ich erhoffe mit davon viel Speed und ausreichend Halt beim Wellenreiten. Durch den geringen Tiefgang könnte man auch noch kleinen Wellen über den Sandbänken abreiten, wie es sie an der Kieler Ostsee so häufig gibt.
Aufbau und Materialien
Der Aufbau ist ähnlich simpel wie beim letzten 5,10’er Multichannel-Corky, nur dass ich eine andere Reihenfolge gewählt. In diesem Fall habe ich zuerst das Unterwasserschiff aus einer massiven Paulowniaplatte geshapt und anschliessend auf einem Rockertable mit dem EPS-Kern verleimt. Im Vakuum kamen abschliessend eine Lage Flachsfaser und das Kork oben drauf.
Ursprünglich wollte ich das Paipo ohne Aufbiegung bauen, weswegen ich das Unterwasserschiff aus einer massiven Platte geshapt habe. Das macht mehr Spaß als einen EPS-Kern zu shapen , aber im Endeffekt wiegt das Paipo dadurch etwas mehr. Beim nächsten Mal würde ich es wohl wieder anders machen.
Board-Daten
Maße: 5,2′ (158,0 x 45,0 x 3,5 cm)
Gewicht: 3,27 kg (ohne Finnen)
Ich bin sehr gespannt, ob der Shape sich bewähren wird. Ich könnte mir gut vorstellen, dass dies mein Lieblingsbrett in diesem Sommer wird.
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