Nachdem das Directional nach dem Shapen der Kanten nun seine endgültige Form gewonnen hat, wurden Ober- und Unterdeck zusätzlich mit einer Lage edlen, französischem Nussbaumfurnier beschichtet.
Das Aufbringen der zusätzlichen Lage dient drei Gründen:
- Durch das Aufkleben des Sperrholzoberdecks mit Spanngurten hatte dies einige unschöne Druckstellen bekommen. Beim Verschleifen wurde an einigen Kanten das Pappelsperrholz durchgeschliffen und es entstanden unschöne Stellen, die mit der zusätzlichen Furnierlage nun abgedeckt werden sollen.
- Das Sperrholz im Oberdeck ist nur vier Millimeter stark. Da mit dem Kitesurfboard auch gesprungen wird, soll die Furnierlage für zusätzliche Stabilität sorgen und Druckkräfte verteilen.
- Die Optik – Französischer Nussbaum sieht einfach edel aus. Speziell der Kontrast mit den hellen Kanten aus Pappelsperrholz und Kork sowie dem Heck aus massiver Pappel, bringt das dunkle Holz gut zur Geltung.
Das Biegen des dünnen Furniers bereitete erwartungsgemäß nur wenig Probleme. Schwieriger war es schon die flächige Verleimung ohne Lufteinschlüsse zu realisieren. Das Hauptproblem beim Furnieren gewölbter Flächen besteht in Stellen, die beim Pressvorgang nicht ausreichend angedrückt werden und bei denen keine Klebeverbindung besteht.
Sehen die meisten Flächen direkt nach dem Verleimen meist noch einwandfrei aus, so heben sich die unverbundenen Furnierstellen spätestens durch die Luftfeuchte oder die anschließende Oberflächenbehandlung mit Lack oder Öl. Die Ausbesserung dieser Schadstellen mit Skalpell, Leimunterspritzung und Bügeleisen ist mühsam und zeitaufwendig, weswegen man den Verleimprozess sorgsam planen sollte.
Furnieren mit Vakuum
Es gibt grundsätzlich zwei Methoden Furnier auf gewölbte Flächen zu kleben:
- Mit einem Kontaktkleber wie Pattex und schrittweisem Anpressen
- Mit normalem Holzleim und großflächiges Verkleben per Vakuumsack
Kontaktkleber (Bsp.: Pattex): Sie werden beidseitig aufgetragen und können nach kurzer Vortrocknungsphase einfach miteinander verpresst werden. Der Anpressdruck ist entscheidend, ein späteres Verrücken und Nachpressen ist generell nicht möglich. Neben der massiven Geruchsbelästigung durch die frei werden Lösungsmittel, stößt man bei der Handhabung von größeren, flexiblen Flächen wie Furnieren irgendwann an Grenzen. Man hat das Furnier überall kleben – nur nicht an den Stellen, wo man es gerne hätte.
Vakuumtechnik: Die komfortablere und umweltfreundlichere Lösung ist das Verleimen mit Vakuumsack. Dabei wird der Surfbrettkörper mit normalem Holzleim eingestrichen und anschließend komplett mit dem behelfsmäßig positionierten Furnier in den Vakuumsack gesteckt, der daraufhin verschlossen wird. Wenn die Vakuumpumpe die Luft aus dem Beutel absaugt, wird das Furnier auf diese problemlos rund herum gleichmäßig an den Surfbrettkörper gepresst.
Achtung: Bei einer Hollow-Wood-Konstruktion sollte man den Unterdruck genau im Auge behalten und den Anpressdruck per Ventil sofort reduzieren, wenn sich die Rippen im Oberdeck abzeichnen. Der enorme Druck könnte das Board ansonsten im Extremfall zerquetschen.
Nach dem Furnieren wird das Furnierfügeband abgezogen und das Furnier sauber verschliffen. Fertig.
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