Das Aufbringen der Decks stellte die größte Herausforderung dar. Während das Unterwasserschiff trotz Doppelkonkaven noch relativ problemlos zu verkleben war, wurde das Verleimen des Oberdecks zur Geduldsprobe, da sich der seitliche Radius als zu gering für die Biegefähigkeit der Sperrholzplatten heraus stellte. Hier half nur das Vorbiegen mit Wasserdampf und der Einsatz zahlreicher Spanngurte.
Nachdem die Decks verleimt und die Kanten rechtwinklig verschliffen worden sind, konnten die Kanten aus schichtverleimten Pappelsperrholz und Kork angebracht werden. Mit diesem Schritt hatte das Board seine endgültigen Abmessungen erreicht. Das Gewicht war immer noch überraschend gering.
Shapen der Rails
Bis zu diesem Punkt war der Arbeitsaufwand schon immens. Bei normalen Surfboards mit Schaumkern ist dieser deutlich geringer. Mit elektrischem Heizdraht und Fuchsschwanz wird zuerst die grobe Form ausgearbeitet, anschließend geht es direkt mit Elektrohobel und Schleifpapier an die Feinheiten.
Während die Motivation bei vorherigen Arbeiten eher in der handwerklichen Herausforderung bestand, macht das freie Arbeiten mit Elektrohobel und Schwingschleifer richtig Spaß. Allerdings wird die Arbeit von der Angst begleitet, die dünne Außenhülle mit dem Elektrohobel zu beschädigen und sich unbeabsichtigt ein Loch in die Außenhaut zu fräsen. Zum Glück geht aber alles gut.
Und plötzlich ist aus dem Holzklotz ein spitzes Kite-Directional geworden. Unglaublich, welche Wirkung die abgerundeten Kanten beim Ansehen und Anfassen hinterlassen.
An diesem Punkt ist zum ersten Mal klar. Das Ding wird schwimmen, das Ding wird tatsächlich ein Surfbrett.
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