Nach einer längeren Planungphase geht es nun endlich weiter mit der zweiten Kiteboard-Generation. Im Unterschied zum vorherigen Kiteboard und den beiden SUPs in Hollow-Wood-Bauweise wird das neue Kite-Directional zwar auch innen hohl, aber ansonsten massiv aus wasserfestem Paulownia-Holz gebaut.
Bei der klassischen Hollow-Wood-Bauweise baut man ein Gerüst aus Sperrholz, welches man aufwendig mit Holzstreifen beplankt und abschließend mit einem Glasfaserlaminat wasserdicht versiegelt. Der Arbeitsaufwand bei dieser Konstruktionsweise sowie die Anzahl der möglichen Fehlerquellen ist sehr hoch. Gleichzeitig hält sich der Umweltaspekt in Grenzen, da man zwar ohne EPS-Kern auskommt aber weiterhin nicht auf die kritische Außenhaut aus Glasfaser und Epoxidharz verzichten kann. Der Nachhaltigkeitsaspekt wird hauptsächlich durch die längere Haltbarkeit eines Hollow-Wood-Boards erzielt.
Mit dem neuen Kiteboard soll dieser kritische Punkt des Laminats nun auch gelöst werden, indem eine massive Hülle aus Paulownia-Holz für die gewünschte Wasserdichtigkeit sorgt. Zusätzlich bietet die massivere Bauweise den Vorteil, dass sie nur wenige filigrane Anschlusspunkte besitzt und der Anteil des Shapens – das ist der schönste Teil beim Surfbrett-Selbstbau – deutlich höher ist.
Innenkonstruktion mit CAD
Der Nachteil ist die aufwendige Vorplanung, da man die Planungsdaten aus einem Surf-CAD exportieren und in einem weiteren Schritt in einem konventionellen CAD-Programm (Bsp.: LibreCAD, DraftSight) weiter bearbeiten muss. Dort muss dann die innere Konstruktion des geplant werden. Die Kanten werden dabei aus massiven Holzstücken zusammen gesetzt, die je nach Kantenform mehr oder weniger breit sein müssen. Weitere Verstärkungen müssen für Finnenkästen, Fussschlaufen- sowie Leash-Plug vorgesehen werden. Ober- und Unterdeck werden abschliessend aus massiven, verleimten Paulownia-Platten aufgeleimt.
Auf diese Weise entsteht ein massiver Holz-Blank, der hinterher wie ein klassischer Schaumkern mit Hobeln und Schleifpapier bearbeitet wird. Das wasserfeste Paulownia-Holz kann abschließend wahlweise mit Leinöl-Mischungen oder Bioharz versiegelt werden.
Vorbild für das geplant Kiteboard-Directional ist übrigens das Slingshot Celeritas 5.6 der 2014er Saison, welches mir extrem gut gefällt. Outline und Scoop-Rocker-Line sind nah am Original orientiert. Das Oberdeck wurde zugunsten einer besseren Holzausnutzung weniger gewölbt geplant und ist relativ flach. Durch diese kleine Anpassung hat das Board zwei Liter mehr Volumen als das Original. In der Praxis dürften beide Aspekte kaum auffallen.
Schreibe einen Kommentar