Dieter Rams prägte wie kein anderer das Industriedesign in Deutschland. Obwohl er eigentlich Architekt war, leitete er 30 Jahre lang Formgebungs-Abteilung beim Elektro-Gerätehersteller Braun.
In den 70er Jahren stellte er 10 Thesen auf, die gutes Design ausmachen. Diese sind heute vielleicht relevanter als je zuvor, wenn man sich die kurzlebigen, lauten Modetrends ansieht, mit denen wir täglich konfrontiert werden. Und auch die Surfindustrie bildet in dieser Hinsicht leider häufig keine Ausnahme.
„10 Thesen für gutes Design“
- Gutes Design ist innovativ.
- Gutes Design macht ein Produkt brauchbar.
- Gutes Design ist ästhetisch.
- Gutes Design macht ein Produkt verständlich.
- Gutes Design ist unaufdringlich.
- Gutes Design ist ehrlich.
- Gutes Design ist langlebig.
- Gutes Design ist konsequent bis ins letzte Detail.
- Gutes Design ist umweltfreundlich.
- Gutes Design ist so wenig Design wie möglich.
Man kann die Thesen leicht als schullehrermäßige Ratschläge ablehnen. Aber diese Kritik greift zu kurz. Vielmehr sind sie das Destillat gestalterischer Überlegungen und bestechen durch ihren bescheidenen Tonfall.
Bei der Planung der nächsten Surfbretter, werde ich mir die 10 Thesen mal unter das Kopfkissen legen.
Es kann aber nicht schaden, wenn man bei der Entwicklung von Dingen, die eigenen Entscheidungen von Zeit zu Zeit kritisch hinterfragt. Und dafür bieten die 10 Thesen von Dieter Rams gute Anhaltspunkte.
Anmerkung zum Artikelbild: Der Receiver (BRAUN Regie 350, Baujahr 1975) ist kein Entwurf von Dieter Rams und reicht gestalterisch nicht an seine Produktentwürfe heran. Nichtsdestotrotz hebt er sich optisch wohltuend von heutiger Unterhaltungselektronik ab und funktioniert auch nach 29 Jahren noch tadellos.
Schreibe einen Kommentar